Eine digitale Stadtkarte für die kommunale Integrationsarbeit in Stralsund
In dieser Woche startet in der Stadtverwaltung Stralsund das Projekt “Digitale Stadtkarte Integration”. Mit der Erweiterung der digitalen Stadtkarte der Hansestadt um den Bereich Integration sollen in erster Linie geflüchtete und eingewanderte Frauen und Mädchen Informationen erhalten, die für eine gelingende Integration vor Ort notwendig sind. Durchgeführt wird das Projekt von Lokalprojekte gGmbH, gefördert von der Robert Bosch Stiftung.
Das Besondere an dem Projekt: es arbeitet ein Duo aus Verwaltung und Wirtschaft oder Zivilgesellschaft zusammen – die Integrationsmacherinnen.
In Stralsund besteht das Team aus der verwaltungsinternen Patin, der Gleichstellungsbeauftragten Olga Fot und der externen Expertin, der Elektroingenieurin Samar Salman, die für die Programmlaufzeit eine Projektstelle in der Verwaltung annimmt. „Mit der Umsetzung dieses Projektes wollen wir maßgeblich den Zugang zu benötigten Informationen und Angeboten verbessern. Der externe Blick hilft, über den Tellerrand hinaus zu schauen”, erläutert Olga Fot, „das soll zugewanderten oder geflüchteten Frauen und Mädchen in Stralsund das Zurechtfinden und Einleben deutlich erleichtern.“
Von lokalen Integrationslösungen anderer lernen
Zeitgleich starten diese Woche deutschlandweit weitere vier Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Gesellschaft ihre sechsmonatige Station in den Verwaltungen des Burgenlandkreises, der Städte Torgau und Pforzheim sowie der Gemeinde Kalletal. Unter Einsatz unterschiedlicher digitaler Werkzeuge entwickeln sie Lösungen für Herausforderungen in der jeweiligen lokalen Integrationsarbeit. Das Ziel, das dabei alle Projekte vereint, ist, den Zugang zu spezifischen Integrationsangeboten und -informationen zu erleichtern und zu verbessern. In Stralsund wird eine Karte für die Internetseite der Stadt so überarbeitet, dass Neu-Stralsunderinnen schnell die von ihnen gesuchten Informationen und Angebote auf direktem Weg und selbstständig finden können.
Die Projekte sind Teil des Programms „Integrationsmacher:innen - Integration durch Zusammenarbeit“, durchgeführt von Lokalprojekte gGmbH und gefördert von der Robert Bosch Stiftung. Bis Ende März 2024 werden die Projekte abgeschlossen und anschließend öffentlich vorgestellt.
„Ein erster wichtiger Grundstein für gelingende Integrationsarbeit ist, dass ankommende Menschen sich zunächst einmal zurechtfinden in der Behördenlandschaft. Dafür ist eine nutzerzentrierte und verständliche Aufbereitung der manchmal sehr technischen und oft zu bürokratisch formulierten Informationen notwendig. Dabei unterstützen wir die Teams mit unserem speziellen bildenden Begleitprogramm,“ sagt Charlotte Bock, Geschäftsführerin der Lokalprojekte gGmbH. Ziel des Programms ist außerdem, Lösungen zu entwickeln, die über den jeweiligen lokalen Kontext hinaus auf die Anforderungen anderer Städte und Landkreise übertragen werden können, damit möglichst nachhaltige positive Effekte in der lokalen Integrationsarbeit entstehen.
„Oft fehlt es den Kommunen nicht an Ideen, sondern eher an Ressourcen und genau den richtigen Expertinnen und Experten für die Umsetzung der Aufgaben,” erläutert Lisa Veyhl, Senior Projektmanagerin bei der Robert Bosch Stiftung. „Hier setzt das Programm an. Lokalprojekte gGmbH bringt zum einen geeignete Fachleute aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft in die Verwaltung, zum anderen verfügen sie über ein weitreichendes Netzwerk, das die Kommunen mit Ideen und digitalen Lösungen unterstützt.“
Durchgeführt wird das Programm von Lokalprojekte gGmbH, einem innovativen, gemeinnützigen Unternehmen, das sich der Unterstützung der Verwaltungsmodernisierung verschrieben hat. Dazu arbeitet das Team der gemeinnützigen Gesellschaft eng mit den Verwaltungen zusammen. In den vergangenen Monaten haben die Teams bereits an ersten spezifischen Umsetzungsideen für die Lösung der jeweiligen lokalen Herausforderung gefeilt und arbeiten bis Programmende im ständigen Austausch zusammen.
Über Lokalprojekte gGmbH:
Hervorgegangen ist das Unternehmen aus dem bundesweiten Hackathon unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzleramtes im Rahmen von „Update Deutschland” Anfang 2021. Eine Gruppe engagierter Menschen aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Gesellschaft hat seither ein tragfähiges und wirksames Konzept für die projektbasierte Einbindung externer Fachexpertinnen und -experten für Städte, Kommunen und Behörden erarbeitet und die Lokalprojekte gemeinnützige GmbH gegründet. Das Konzept wurde in der Pilotphase erfolgreich getestet und seither kontinuierlich verbessert. Inzwischen gibt es auch ein Onboarding-Programm für alle in der Verwaltung, die die Abteilung wechseln möchten, das sich großer Beliebtheit erfreut. Geschäftsführerinnen sind seit März 2023 Dr. Christine Prokop-Scheer, Verwaltungswissenschaftlerin und Betriebswirtin sowie Charlotte Bock, Wirtschafts- und Staatswissenschaftlerin.
Mehr zu Lokalprojekte erfahren Sie hier: www.lokalprojekte.de
Das Team von Lokalprojekte erreichen Sie unter hallo@lokalprojekte.de
Über die Robert Bosch Stiftung:
Die Robert Bosch Stiftung arbeitet in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Globale Fragen. Mit ihrer Förderung setzt sie sich für eine gerechte und nachhaltige Zukunft ein. Die Stiftung ist gemeinnützig, unabhängig und überparteilich. Sie geht auf das Vermächtnis des Unternehmers und Stifters Robert Bosch zurück. Die Robert Bosch Stiftung GmbH unterhält eigene Einrichtungen, entwickelt innovative Projekte und fördert auf internationaler wie lokaler Ebene. Die Erkenntnisse aus ihrer Förderung bringt die Stiftung in die Fachwelt und die öffentliche Debatte ein. Die Stiftung hält rund 94 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus der Dividende. Unternehmen und Stiftung handeln unabhängig voneinander. Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung rund 2,2 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben.
Weitere Informationen unter: www.bosch-stiftung.de