Firmenbesuch des Oberbürgermeisters: Backen bei 300 Grad
Beim Unternehmensbesuch von Oberbürgermeister Alexander Badrow empfängt einen in der Bäckerei Krämer als Erstes der typische Duft von Brot und Brötchen, dazu von Cookies und Kuchen.
"Wir verkaufen schneller, als wir backen können", sagt Bäckermeister Martin Krämer mit Blick in den kleinen Laden und die Backstube. Deswegen wird bereits ab 01°° Uhr Nachts gebacken, zuerst Brot, dann der Kuchen und schließlich die Brötchen.
Vier Tonnen Mehl pro Woche
Dienstags und donnerstags kommt das Stralsunder Backsteinbrot dazu. Angelehnt an der Form mittelalterlicher Backsteinziegel hat es eine entsprechende Größe plus dem eingestanzten Logo der Stadt mit Pfeil und Kreuz darüber.
So kann mit entsprechendem Back-Vorlauf spätestens ab 6°° Uhr die Ladentür aufgeschlossen werden, um den ganzen Tag hintereinander weg verkaufen zu können. Am Tag sind das 3.000 bis 5.000 Brötchen, dazu 300 Brote und 50 Bleche mit Kuchen. Umgerechnet sind das vier Tonnen Mehl pro Woche. Verkauft wird dabei in zwei Läden in Stralsund und mit einem rollenden Verkaufswagen in den umliegenden Gemeinden.
Regionale Produktion
Das Mehl soll in Zukunft mehr und mehr aus der Region kommen. Dazu Oberbürgermeister Alexander Badrow: "Ich froh, dass es uns gelingt, Brot und Brötchen zukünftig komplett regional herstellen zu können. Das Getreide wächst auf städtischen Flächen, gemahlen wird es in der Mahnkeschen Mühle im Zoo und schließlich zu Brot und Brötchen hier in der traditionsreichen Bäckerei Krämer. Ein Schritt auf dem Weg, mehr und mehr unabhängig zu werden und selber lokal und regional zu produzieren“, so der Oberbürgermeister mit Blick in die nahe Zukunft.
Es ist Zeit, mit der Zeit mitzugehen
Im Backofen mit mehreren Etagen von ca. 1965 herrschen Temperaturen von 220 bis 300 Grad, so dass eine Raumtemperatur ab 35 Grad normal ist. Gerade werden Cookies in den Ofen geschoben, nicht nur für die hat sich der Mehlpreis verdoppelt, das Gas, welches den Ofen befeuert, ist jetzt drei mal so teuer wie bisher. "Das wird sich natürlich bei den Verkaufspreisen bemerkbar machen", blickt Krämer voraus. "Deshalb muss es uns gelingen, unabhängig zu werden von globalen Kreisläufen."
Darum wird es für ihn "Zeit, mit der Zeit mitzugehen", so der Bäckermeister. Dafür hat er bereits Pläne in der Schublade. „Hier sehen wir, dass Handwerk im wahrsten Sinne des Wortes lebt. Das wollen wir fördern und unterstützen bei der Vergrößerung und der Suche nach einem passenden Grundstück für das Unternehmens", so Oberbürgermeister Alexander Badrow zum Abschluss des Besuches in der traditionsreichen Stralsunder Bäckerei.