Zoo Stralsund verabschiedet zwei Tiere aus seinem Polarwölfe-Rudel
Die Wolfshaltung im Zoo Stralsund blickt auf ein 46-jährige Tradition zurück. Spätestens mit der Eröffnung des großzügigen Wolfsgeheges im Jahr 1998 im Stralsunder Stadtwald sind sie ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil des Stralsunder Zoos.
Seit zwei Jahren herrscht im Gehege der Polarwölfe ein buntes Treiben. Als 2020 fünf Wolfswelpen das Licht der Welt erblickten, konnten insbesondere die Stammgäste des Zoos erleben, wie sie sich zu großen und kräftigen Tieren entwickelten. Die Tiere nutzten nicht nur das großzügige Gehegeareal, um sich spielerisch auf ihr künftiges Leben vorzubereiten. Sie nahmen auch Kontakt zu Besuchern und deren Hunden auf. So wussten die Hundebegleiter oft nicht, ob ihre vierbeinigen Begleiter als potenzielle Beute oder als entfernte Verwandte begrüßt wurden.
Großgezogen von Mutter "Teja" und Tante "Tikani", stehen die fünf Jungwölfe inzwischen an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Dies spürt insbesondere die rangniedere "Tikani". Immer häufiger finden Rangeleien zum Aushandeln der Rangordnung statt, die auch an Schärfe zunehmen. „Durch die Tatsache, dass alle unsere Tiere miteinander verwandt sind und es sehr schwierig wird, in diese Gruppe ein fremdes Tier zu integrieren. So haben wir uns entschieden, drei Wölfe an andere Zoos abzugeben,“ sagt Zoodirektor Dr. Christoph Langner.
Am Freitag (25. Februar) war es soweit. Die ersten beiden Wölfe verließen den Zoo Stralsund. Sie werden ihre Art künftig im Wild- und Freizeitpark Allensbach in Baden-Württemberg repräsentieren. Der Zoo Stralsund hat sich entschlossen, die rangniedere "Tikani" mit einem ihrer Neffen auf den Weg zu geben, da die Wölfin hier ein ruhigeres Leben erwartet als in dem großen Rudel im Zoo Stralsund.
Für den zweiten Rüden hat der Akita Omayarna Zoo in Japan sein Interesse bekundet.
Im Zoo verbleiben die Mutter "Teja" mit ihren drei Töchtern. Die Mitarbeiter des Zoos Stralsund hoffen, dass die vier Wölfinnen schnell eine stabile Rangordnung aushandeln. Diese ist Voraussetzung dafür, dass auch der Zoo Stralsund wieder an Familienplanung denken kann.